Poetischer Rückblick auf das Jahr 2019 !

 

 

Liebe Freunde von „Kirchberg-daham“, wir alle haben uns auf unser Frühlings-Treffen gefreut, aber derzeit ist das – wie ihr wisst – nicht möglich. Wir wissen nicht einmal sicher, ob wir uns im Sommer sehen können/dürfen. Ich habe auch diesmal ein Gedicht über das vergangene Jahr geschrieben, und ich hätte es euch wirklich gerne vorgelesen. Ich hatte es vor ein paar Wochen fertig, und da sich in der Zwischenzeit so viel getan hat, ist einiges nicht mehr ganz zeitgemäß. Ich habe es aber trotzdem unverändert gelassen.

Macht nun bitte ganz kurz die Augen zu und stellt euch vor, wir sitzen alle gemütlich beisammen, ich lese vor und jedesmal, wenn ich die Hand heb, ruft ihr einstimmig „Kirchberg-daham“

Einige von euch haben kein Internet, vielleicht können Freunde, die es haben, das am Telefon (auch in Raten) vorlesen.

Wir werden die kommende Zeit durchstehen, wir werden weiter zusammenhalten und – wir werden uns wiedersehen!

Eure Christl

 

 

 

 

Unser Jahresgedicht is fällig scho wieder,

kummt jed’s Jahr im Frühling, so wia der Flieder.

I glaub, den Satz habt’s ihr scho amal ghört,

i hoff, dass es trotzdem niemanden stört.

Wir ruck’n jetzt alle ganz gmiatlich zsamm,

und ihr unterstützt’s mi mit „Kirchberg-daham“!

 

Des Gedicht is arg lang heut, entschuldigt’s bittesehr,

doch next’s Jahr, da passen die Themen von heut nimmermehr.

I hoff‘, ihr halt’s durch und s‘fallt ma kaner zsamm,

des wär ka Renomme für  „Kirchberg-daham“!

Doch wenn i in eure gspannt-freundlichen G‘sichter schau,

dann denk i: so is guat, so passt’s ganz genau!

A bissl was Privates i a erzähln möcht,

nur muaß i euch frag’n, is euch des recht?

Alles was mi über’s Jahr interessiert oder berührt,

wird meiner Zettelsammlung zuagführt.

I hab scho so a dick’s Packl Zetteln dahab,

und fast alle drah’n si um „Kirchberg-daham“.

So a Gedicht is manchmal a ganz schön schware Geburt,

und oft wünsch i mir des Vorlese-Datum ganz weit furt,

aber bis jetzt is‘ rechtzeitig fertig wordn no immer,

geh’n halt a paar halbe Nächt drauf, da gibt’s Sachen, die san schlimmer.

Und manchmal, da tuan die Ideen nur so sprudeln,

daß i fast net mit’m schreib’m nachkomm, da muaß i hudeln!

Und a andersmal, da tuat si afoch nix,

da denk i mir dann: ja kreuzkruzifix,

wiaso fallt ma denn heute so gar nix ein,

i glaub, des dicht’n lass i für heut amal sein.

I werd halt ganz ruhig bis morgen warten,

in der Zwischenzeit werd i was tuan – im Garten.

 

Des Treffen am Hauptplatz, des is obligat,

i glaub, daß uns direkt was fehln tat.

Ma griaßt si, ma gfreit si, manche nimmt ma in Arm,

und des Gfühl dann da drinnen, des is so schön warm. 

 

Des Treffen im Aprü, des war vü schöner glei,

weil der Hans und der Gerhard war’n a wieder dabei.

Und dann san ma gfahrn in an langen Konvoi,

sowas siegst in Kirchberg net bald no amoi,

Richtung Rams san ma gfahrn zur Fleischhacker-Kapelln,

da hat uns die Agathe können a Menge erzähln,

des war direkt a klaner Geschichts-Unterricht,

so brave „Schüler“ wia uns ma heut nimmer oft siecht.

130 Jahr is die klane Kapelln scho alt,

i glaub, daß mancher Neubau heut net so lang halt‘.

Und dann hat der Alois erzählt a paar so liabe Sachn,

zum nachdenkn, zum schmunzln und a zum lachn.

Dem Loisi sei G’schicht über d’Kranaweck-Staudn

wird ma immer in Erinnerung bleib‘m, des könnt’s ma glaub’n,

und daß er die Oma noch hat angredt per „Sie“!

Die heutige Jugend, die glaubt dir des nie!

Die sag’n heutzutag sogar „du“ zu ihre Lehrer,

Wenn wir uns des traut hätt’n, i hör fast den Plärrer!

Damals hat ma vü mehr Respekt g’habt vor ältere Leut,

Is euch eigentli klar, daß mir san die „Älteren“ heut?

Ka Kind bringert des „Sie“ sagn zur Oma heute no z’samm,

net woanders und a net in „Kirchberg-daham“.

Dann hat si der Konvoi wieder in Bewegung gsetzt,

so 10 bis 12 Auto warn’s scho, hätt i gschätzt,

doch die andern Autofahrer war’n alle sehr nett,

nur mancher hat gschaut, wia wann er si wundern tät.

Auf’m Weg zum Gasthaus Fally steht a klane Bank,

unser Alois, der kennt des Bankerl scho lang,

„Sternen-Bankerl“ nennt er’s, und des stimmt ganz genau,

rundherum freie Sicht, wohin i a schau,

wüvü Stern siecht ma durt mitt’n in der Nacht?

I mach die Augn zua und stell ma vur die Pracht!

Was der Alois all’s waß über d’Astronomie,

wer des no net g’hört hat, der glaubt des ja nie!

Drum sag’n wir alle no amal danke für dein Bericht,

ma lernt nie aus, wia ma an uns siecht!

Des Essen im Gasthaus Fally, des war wirklich guat,

und so schnell serviert, da ziagt ma den Huat.

Sehr vü „Kirchberg-daham“-Freunde san diesmal kommen,

es war schön, daß si so vü die Zeit hab’m gnommen.

Und es hat si auszahlt, weil es hat gsungen der Agathe ihr Chor

Heimatliader und für mi a Unbekanntes dabei war.

2 glockenhelle Stimmen hab’m bracht a Duett, es war a Tram!

No amal „Dankeschön“ von „Kirchberg-daham“!

 

Der Klimawandel is a Thema fast täglich,

könn‘ ma überhaupt was tuan, is no was möglich?

Zum Nachdenk’n hat uns bracht die Greta aus Schweden,

des zarte Mädl beschäftigt wirkli an jeden.

I hab ma darüber ziemlich vü Gedanken gmacht,

es hat uns ja jetzt scho a paar Änderungen bracht:

kane Öl-Heizungen mehr, wenn’s geht Elektro-Auto fahrn,

aber die Idee is no  net wirkli ausgegor’n!

I hab wetter- und klimamässig a bissl recherchiert,

weil ma halt wissen wü, wia’s Klima zukünftig wird!

Also: vor 18.000 Jahr war fast ganz Europa mit Eis belegt,

und vor 10.000 Jahr war alles dicht mit Wald bedeckt,

sogar die Wüste Sahara war zu der Zeit grün,

mit Seen mit Wasservögel drauf und Fischen drin!

Vor guat 2.000 Jahr hab’m ma da fast a Steppenklima ghabt,

wer waß, was ma no all’s findt, wann ma tiafer grabt.

Is no net soo lang her, vor ca 500 – 600 Jahr

der Bodensee fast und der Neusiedler See ganz austrocknet war.

Und mei Meinung is, a wenn jetzt wer lacht:

Des Klima is nur zu an klan Teil vom Menschen gmacht.

Es is a Schlangenlinie, amal auf, amal ab,

s’is wia beim Menschen, von der Geburt bis zum Grab.

Vor a paar Jahr, erinnert’s euch noch?

Da war a großes Thema ‚das Ozonloch‘,

des uns alle ganz sicher vernichten wird!

Und – was is? Nix is passiert!

Wahrscheinli wird des Gleiche beim CO2-Gehalt sein,

und in a paar Jahr fallt irgendan wieder was Neuch’s ein!

Es is bis jetzt no immer guat gangen,

nur miass ma halt wirkli bald damit anfangen

sorgsam um’zgehn mit unser’m Planeten,

es wär doch schad, wenn ma eahm no mehr schad’n täten!

Reiss‘ ma uns alle a klans bissl zsamm

und pass‘ ma guat auf, auf d’Erd’n und unser „Kirchberg-daham“!

 

Der 15. August, der Marien-Feiertag,

der war wia er immer is und wia jeder ihn mag:

der klane Kirtag bei der Kirch’n, die feierliche Meß

is scho Tradition , und daß i’s ja net vergeß:

die schönen Dirndln, sovü Leut in Tracht,

und jed’s Jahr werd’n aufs Neue die Kräuterbüscherl gmacht.

Dann geh’n ma zu unserm „Kirchberg-daham-Bankerl“ rauf,

es werdn Fotos und Erinnerungen tauscht und jeder gfreut si scho drauf!

Die Obst-Bamerl, die wachsn brav alle mitsamm,

es is scho schön, „unser Platzl“ in „Kirchberg-daham“.

Wenn’s Wetter passt, is die Aussicht von durt richtig schön,

ma bleibt no a bissl sitzen, mag net so bald gehn.

Dann san ma essen gangen in „Grünen Bam“,

wir san durt scho Stammgäst, wir von „Kirchberg-daham“.

Des Schnitzerl, des war wia immer ein Gedicht,

a jeder is zufrieden, wia ma an den Gsichtern siecht.

Derf i ganz kurz no was Persönliches erzähln?

Anschließend hab’m der Alois und i unser Geburtshaus wiedergsehn,

der Weitzer Gerhard hat uns eing’ladn ghabt

und dafür ghört er ganz ehrlich globt!

Als Kind hab i vom Kuchlfenster den Otterberg gsehn,

heut siech i den Wienerwald – is fast genauso schön.

Der Blick auf’n Anninger (und den Otter jetzt) is zwar a bissl verbaut,

aber es tuat guat, wenn ma auf’n Berg auffischaut!

Wenn i siech, daß des Wetter schön bleibt, pack i mi manchesmal zsamm

und geh wandern, s’is fast so schön wia in „Kirchberg-daham“.

 

I pass seit 8 Jahr auf 2 Kinder auf, die in a Privatschul gehn.

Wann die Eltern si’s leisten können, dann is des schön!

Die Anforderungen durt, die san ziemlich hoch,

5 Prüfungen und Tests hat’s geb’n in nur 1 Woch!

Der Große is in der Zeit nur mehr wenig zum schlafen kommen,

und hat in 2 Wochen fast 2 Kilo abgnommen,

aber es is alles guat gangen, des Zeugnis war schön,

die Bemühung hat ma dann am Notenerfolg g’sehn.

3 mal was Gröberes anstelln –  und du fliagst aus der Schul raus!

Für schlechtes Benehmen gibt’s durt kan Applaus!

Die zwa Buam, die wachs’n dreisprachig auf,

des is ka Problem für sie, mei Ehrenwort drauf.

Sie red’n englisch mit’n Papa, italienisch mit der Mum,

und deutsch natürlich, weil da san’s jo jetzt dahab.

Untereinander redn’s englich, aber so schnö,

daß i des Meiste davon gar net versteh!

Mit der Mama tuan’s sporteln, mit’n Papa basteln und mal’n,

des tät den meisten Kindern sicher a recht guat gfalln.

I mag die 2 Boys wia meine Enkerl,

aber manchmal da san’s scho ziemliche Bengerl!

Wenn der Klane erzählt über d’Schul, da hör i gern zua,

und beschwert er si über’s lernen, dann sag i oft: „Bua,

sei froh, dass du darfst in diese Schule gehn,

wennst g’lernt und gute Noten hast, des is doch schön!“

Und unlängst sagt er: „Christine, du hast recht,

eigentlich geht es uns gar nicht soo schlecht!“

 

I hab Bekannte in Deutschland, die lad’n mi jedes Jahr ein,

san a ältere Leut wia mir, aber ganz liab und fein.

2 Tag war i in der Hansestadt Lübeck, bin mit’m Nachtzug zruckkommen,

was die Hanse war, hab’m wir no in Geschichte vernommen:

lauter deutsche Handelsstädte , seit dem Mittelalter die meisten,

mit fleißige Leut, die gwohnt war’n zu arbeiten und was zu leisten.

Lübeck liegt in Norddeutschland, ziemlich im Osten,

des Beste hab i euch mitbracht: Lübecker Marzipan zum kosten!

Jeder nimmt si a Stückl, gibt die Schachtel glei weider,

mehr hab i nimmer, i muaß sagn: leider!

Aber wenn’s goar is, dann sagt’s es glei,

weil a klane Reserv hab i doch no dabei.

I hoff, es hat kaner a Nuß-Allergie,

weil in Marzipan san Mandeln, ma waß ja nie!

Die Allergien nehmen überhaupt überhand,

es gibt immer mehr davon ringsum im Land!

Schokolade macht glücklich, des habt’s ihr sicher scho g’hört,

und wenn ihr jetzt alle glücklich seid’s, is‘ des net wert?!

Nach der Zug-Nachtfahrt  bin i mit’m Auto dann recht flott gfahrn

zum Treffen in Sachsenbrunn, hab beim fahrn ka Zeit verlor’n.

Unser Herbsttreffen hab’m ma durt nämlich g’habt,

und da ghört in erster Linie der Herr Direktor Braunsdorfer g’lobt:

er hat si den halb’n freien Samstag  g‘nommen die Zeit,

und an intressanten Dia-Vortrag hat er a no vorbereit‘!

Sachsenbrunn, des war für uns des Priesterseminar,

doch die Seminaristen san weniger word’n, so wia überall anders a.

Was macht ma mit an  Gebäude, des scho mal a Schul‘ war?

Ma krempelt‘s um und baut’s aus, des war irgendwann klar.

Aber wia des gmacht word’n is, des verdient an Applaus!

Es is unwahrscheinlich, was ma mach’n kann aus so an Haus!

Die Lehrer san mit so vü Freud und guat’n Will’n dabei,

drum kummen die Kinder aus’n ganzen Bezirk herbei.

Die Schüler-Busse aus alle Richtungen g’fahrn kommen,

und den Eltern is diesbezüglich a große Sorg‘ abg’nommen!

Die Ausstattung der Klassen und Labor‘ – fast frisst an der Neid,

aber i vergunn den Kindern von ganz’m Herzen so a tolle Schulzeit!

In dem Fall hat des Geld für d’Schul’ wirkli an Sinn!

I denk halt so, weil i selber (meist) gern in d’Schul gangen bin. 

Lieber Herbert, für die Vermittlung der Führung sag’n wir alle mitsamm

ein ganz großes Danke, wir von „Kirchberg-daham“!

Des Mittagessen im Molzbachhof wia immer sehr guat war,

und die junge Bedienung hat sogar a bissl an Humor!

Wia immer san nach’n Essen a paar no dazuakommen,

und die Unterhaltung is dann so richtig in Schwung kommen.

Ihr habt’s es sicher miterlebt oder erfahrn,

unser Anni Sarközi is unser jüngstes Ehrenmitglied word’n!

 

A neuche Hornhaut hab i kriagt, net auf d’Füaß, sondern am Aug!

Und i muaß sag’n, daß die wirkli was taugt!

Für unser medizinische Versorgung bin i dankbar unendlich,

und i glaub, des is in dem Fall a sicher verständlich.

San ma froh, daß ma dürf’n in Österreich leben,

es wird kaum wo bessere Ärzte geben!

Und wann des 2. Aug‘ a operiert wird, bitte halt’s ma die Dam,

daß ma uns gsund und scharf wiedersehgn in „Kirchberg-daham“!

 

Unser Apfl Charlotte vom Komitee,

sie is nimmermehr, und des tuat echt weh!

Sie hat nur so g‘strotzt vor Energie,

mehr als 88 Jahr war‘s, des glaubert ma nie!

Sie is Ende Jänner von uns gangen,

was werd’n ma nur ohne unser Lotte anfangen?

Zu Neujahr hat’s no gschrieb’n, sie hofft so sehr,

daß’ heut wieder dabei sein kann, doch ihr Platz, der bleibt leer!

Pfiat di Charlotte, jetzt bist mit dein Mann wieder z’samm!

Wir werd’n no oft an di denken, wir von „Kirchberg-daham“!

A schöne Zeit war uns mit dir beschieden,

liebe Charlotte, ruhe in Frieden!

 

Es gibt sovü Neuigkeiten, ma glaubt’s fast net!

I frag mi, was i sonst wohl schreib’m tät?

Des Neueste wär der Corona-Virus g’wesen,

aber über den werd i – vielleicht – s’nächste Jahr vorlesen.

Ma waß ja nie, wia si des entwicklt jetzt weider,

wart ma mal ab, i glaub, des is gscheider!

 

So, meine Lieben, des war’s für heut,

daß ihr mir so lang habt’s zuaghurcht, des hat mi echt gfreut!

Is‘ euch a scho aufgfalln? Mir wachs’n immer mehr zsamm!

Und des is des Schöne an „Kirchberg-daham“!

 

 

 

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