2020 Net wie früher.


Mei Sohn, er is Lehrer, sagt zu mir:“Mutter hurch,

nach a paar Tag dahambleibm drahn d’jungen Leut bereits durch!“

Wia is‘ den Urgroßeltern vor ca 80 Jahr gangen?

War‘n oft tagelang im Luftschutzkeller oder Bunker g’fangen

ohne Strom, ohne Wasser und oft ohne Essen,

habm si gschreckt und gfürcht, san trotzdem ruhig gsessen.

Wann die Russen durch Kirchberg gfahrn san, i hör mei Mama no schrei’n

„geht’s weg vom Fenster!“ und leiser: „ihr müaßt’s heut herinn bleibm!“

Heut habm d’Jungen gnua zum essen, Handy, Computer, TV,

die damalige Jugend hätt g’sagt: geh schau,

des gibt’s net, i glaubs net, es is net zum fassn,

ihr werd‘s doch deswegn net den Kopf hängen lassn?

Leutl’n, a paar Tag daham bleibm is net des Ende,

und wann si alle dran haltn, dann kummt bald die Wende,

und wir stengan und haltn wia früher zsamm

und gfreun uns und san dankbar in „Kirchberg-daham“!

Halt’s durch und bleibt’s gsund!

Eure Christl

kida-1
Unsere Agathe als Obfrau des Seniorenbundes (in dem natürlich auch über die derzeitige Situation gesprochen wird)hat mir ein paar Zeilen als Impuls, als Anstoß, als Schubser für ein Gedicht geschickt. Diese Zeilen haben mich sehr nachdenklich gemacht und nicht mehr losgelassen, bis ich sie als Reim zu Papier gebracht hab. Vielleicht sollten wir sie unseren Enkeln und Urenkeln zeigen, um ihnen klarzumachen, daß es ihnen (trotz allen Einschränkungen und mit gebotener Vorsicht) gut geht!
© Copyright Kirchberg Daham . Impressum: Johann Donhauser, Santnerstraße 466, A-5071 Wals, Fax +43 662 852316