Neues und Altes von Lady Turbo

I kann’s gar net glauben, ja is es denn wahr,

es is scho wieder vergangen mehr als 1 Jahr

seit dem letzten Jubiläum, erinnert’s euch noch?

Die Stimmung war damals ausgsprochen hoch,

ihr habt’s alle so mitgspü’t, es war afoch a Tram,

probiern ma’s glei wieder und ruafn  ‚Kirchberg-daham‘!

Und wenn i euch lachn hör, ja des is gwiss,

ihr glaubt’s gar net, was des für a Freud für mi is!

I muass euch was sagn, aber ganz im geheimen,

manchmal tua i im Schlaf und im Tram a scho reimen.

G‘hör i ins Irrenhaus, bin i nimmer gscheit?

Aber eigentlich is wurscht, Hauptsach euch macht’s a Freud!

Woher i die Ideen hab? Ihr werd’s jetzt glei lachn,

des meiste fallt ma ein so nebenbei beim kochn,

i tua salzn und pfeffern, gib dazua no an Rahm

und – es reimt si scho wieda auf ‚Kirchberg daham‘!

Und i frag euch, wollt’s no amal kurz lachn?

Dann werd i den Reim a bissl anders nur machen,

also: i tua salzn und pfeffern , gib an Rahm no dazua,

jetzt hör i auf mit dem Bledsinn, i glaub es is gnua!

Oder beim spazierngeh’n mit’n Hund, da kann i guat reimen,

des gehn is ja gsund, derf nur kan Gedanken versäumen,

drum hab i überall lieg’n an Stift und an Zettl,

in der Kuchl, beim Bett und demnächst im Gartensalettl.

I lieg im Finstern im Bett, drah s’Liacht auf, weil  i a Idee wieder hab,

schreib’s auf, drah s’Liacht oh, weil i hab ja an Schlaf,

nach 5 Minuten drah i s’Liacht auf, weil i no a Idee hab,

ob des heut no was wird mit mein verdient’n Schlaf?

Liacht auf, Liacht oh, es is zum verzweifeln,

manchmal möcht i des dicht‘n beinah verteifeln,

und des alles nur, weil i kann Reim vergessn möcht,

i sag euch , i hab manchmal aufregende Nächt!

 

Das erste Treffen im Vorjahr war a ganz klans,

organisiert natürlich von unserm Hans,

er schickt uns a sms und schreibt: hurra,

die Egerer Eva is do aus Kanada.

Also hab ma uns troffen beim Wirt an der Stiagn,

die ganze Gschicht is leicht im Internet z’kriagn.

 

In Kranichberg war‘n ma Ende Aprü,

der macht ja wettermäßig des was er wü,

doch bei uns war er wieder mal sanft wie ein Lamm,

weil wir alle so brav san, wir von ‚Kirchberg-daham‘!

Zwa Denkmal hab’m ma gsehn von die siegreichen Krieger,

dabei gibt‘s in an Kriag fast kane Sieger!

Was is mit d’verletzten Soldaten, d’ausplünderten Leut?

Es hat si nix g’ändert bis in d’heutige Zeit!

1846 bei der Einweihung vom Kalvarienberg war’n  4000 Leut‘,

des is sogar vü in der heutigen Zeit.

Wie san die vü’n Leut vor 170 Jahr denn gereist?

San’s gangen z’Fuaß oder mit an Fuhrwerk zumeist?

4000 Leut, des san laut Statistik

mindestens 400 Fuhrwerk, na des braucht a Logistik!

Die Viecher müassn g‘füattert und tränkt werd’n , und die vü’n Leut ja aa,

also i stell ma vur, des war a Batzn Trara!

400 Wag’n ohne Parkplatz, des muaßt amal d’erlebn,

aber vielleicht hat’s damals des erste Fuhrwerk-Taxi geb’n?

D‘Straßn ohne Asphalt, manchmal durch‘n Schlamm,

na, geht’s uns guat heut in ‚Kirchberg-daham‘?

Der Weg am Kalvarienberg, mein Gott is durt schön

und bis zum Schneeberg umi hab‘m ma gsehn!

A  jed’s Marterl is durch a klans Türl schön gschützt,

damit nix passiern kann, a wenn’s regnt, schneibt oder blitzt!

Die Erst’n hab’m beim auffigehn die Türln öffnen lassen

und die Letzten ham‘s beim runtergehn wieder verschlossen.

Und dann san ma zruck zur Philips-Kapelln,

a do gibt’s wieder was zum erzähln,

zum Beispü über die Fresken die uralten,

i wunder mi immer, wie lang die Farbn haltn!

Wia hab’m die Leut glebt, was habm’s denkt wia’s des hab’m g’malt?

Ganz sicher net, dass die Farb a klane Ewigkeit halt!

Und i sag euch, die Leut die war’n ganz schön gscheit,

die hab’m was verstanden von ‚Nachhaltigkeit‘!

Herr Kaghofer und unser Gerhard hab‘n uns manches erklärt,

wir hab‘n alle brav zuaghurcht, so wie si des ghört.

 

Der 15. August, der Marienfeiertag,

des is a Tag den i unhamlich mag.

Die Kirchgänger san fast alle in Tracht,

a Dirndl, a Lederhosn, es is a Pracht!

Vom Platzl aus siecht ma des schöne Panorama,

des Platzl is wirklich a Platzl zum trama,

und es wird immer schöner, ihr wisst’s es ja eh,

lieber Hans, des war wirklich a Super-Idee!

Dass der Alois dann an Vortrag halt über Astronomie,

i glaub des vergiß i a Leben lang nie,

doch du hast des so lehrreich und verständlich serviert,

daß dir dafür heut a Applaus no gebührt.

Doch ganz stark is ma in Erinnerung blieb‘n

Des Gedicht über d’Sternderl des du hast gschrieb‘n.

 

Des klane Gedichtl des is sowas von guat,

lieber Alois i ziag vor dir den Huat!

Und wenn’s da recht is, les i‘s no amal vur,

es hurchn sicher alle gern zua.

„Wannst Steandalschaun mechst bei uns in Kirchberg dahoam

muaßt von d’runten im Toi auf d’Rams aufifoan.

Die Steandaln die glan siachst daun so schei!

Drum: losst’s uns aufi auf d’Rams Steandalnschaun geih!“

Wir zwa war’n Nachbarskinder, hab’m miteinand  in der Sandkistn gspü’t,

Hab’m gemeinsam glacht und uns gemeinsam verkühlt….

 

Unser 46/47er Jahrgang hat a Klassentreffen ghabt

Ende September und da g‘hörn amal g‘lobt

die drei Damen die des hab’m organisiert,

hab i schon g’sagt, dass ihnen a „Bravo“ gebührt?

A Führung war durch unsre alten Klassenzimmer,

vieles kennt ma noch, doch manches nimmer.

Erinnert’s euch? Die Lehrerinnen Geier und Schabauer und Lapka und Tietz,

hab‘m uns s’Rüstzeug für’s Leben mitgebn, des is ka Witz!

Die Lehrer Hecher und List, die war’n streng, liaber Gott!

Aber wir hab’m was glernt, und – hat’s uns gschadt?

D‘Frau Hausmann  (erste Klass, allererste Stund) sagt: „Good morning, sit down!“

Wir san alle brav stehn blieb’m , schau’n uns an: wia, was, wann??

Aber am liabsten hab i ghabt die Frau Lehrerin Fuchs,

bei ihr hab i aufpasst grad wia a Luchs!

Sie hat uns 4 Jahr lang begleitet mit vü Geduld und Versteh‘n,

wenn sie heute noch da wär, i tät schlicht sag’n: danke schön!

Dann hab’m ma a Fahrt mit’n Bummelzug gmacht,

mit Luftballon dran, die Leut hab‘m gwunken und glacht.

Und da hab i ma denkt so in da Gham (im Geheimen):

mei, s’is scho schön da in „Kirchberg-daham“!

 

In Aspang hab’m ma gsehn die Automobü

im Oktober im Museum, na des san vielleicht vü!!

Von ganz vom Anfang an die Kutschnwagen

bis zu d’heutigen Boliden, da muaß ma sagn

I hab no selten so was Tolles gsehn – i als Anti-Technik-Genie,

ma sollt si wirkli alls anschaun, sonst glaubst es ja nie!

Die Gschicht vom Herrn Benz und seiner Frau,

die mutiger war als er, und i erinner mi no genau

an den Bericht über d’erste Leicht-Karosserie

aus Holz und aus Stoff, baut mit vü Energie,

und x andere Gschichtln hat unser Führer erzählt

über d’Auto die kummen san aus der ganzn Welt,

der Mensch is a wandelndes Auto-Lexikon!

Waß a Gschicht über jed’s Auto, da wundert ma si schon!

Es gibt sovü gscheite Leut in unserm Land,

des sollt uns bewußt sein, uns allen miteinand!

 

 

Wenn euch d’Dichterei z’vü wird, dann entschuldigt‘s schon,

a jeder hat ane und des is halt mei Passion.

Wia hab’m jetzt schon gschafft weit  mehr als zwa Drittel

Drum werd’n  ma glei übergehn zum letzten Kapitel:

A jeder von uns hat a bsonders Talent,

der ane kann bergsteign, der andere rennt,

die ane tuat handarbeiten und der andere basteln,

mit Woll‘ oder Holz, Papier oder Astln,

der ane macht Führungen, kann guat erklärn und informiern,

und a andere hol‘t d’Leut zsamm zum singen und musiziern.

Die ane kümmert si um d‘Enkerl, die andere im Heim um alte Leut,

des is net selbstverständlich in unsrer oft herzlosen Zeit!

Der ane kann unhamlich guat organisiern,

a paar andere wiederum können super fotografiern,

der ane geht fisch’n, der andere jag’n,

bei beiden muaß ma si manchmal sogar plagn,

aner waß alls über d’Stern, tuat gern a bissl philosophiern,

ma derf nur die Freud an dem was ma macht, net verliern!

Die ane kann so guat backn und kochn,

und a andrer bringt mit Witz die Leut gern zum lachen

die anen tuan gärtnern, a paar andere schreib’m Gedicht,

s’is gar net so schwer, wia ma heut siecht,

die ane tuat so schön mal’n und a anderer Büacher schreibt,

a jeder kann irgendwas und daß des so bleibt

gebt’s des weiter an d’Enkerl (d‘Kinder san meist scho z’alt),

denn Talente san so vü wert, manche fast so wia Gold!

Macht’s und traut’s euch, jetzt habt’s Zeit, seid’s ja schon in der Rent‘,

denn der Herrgott schenkt an jeden mindestens a bsonders Talent!

Und  unsere Talente, wir alle zsamm

des macht’s aus – unser gemeinsames ‚Kirchberg-daham‘!

 

Nur wenn’s euch recht is, des is amal klar,

Mach i so a Gedichtl amal im Jahr.

I werd ma die Sachen über’s Jahr schön notiern,

und beim ersten Treffen lass ma des Ganze Revue dann passiern.

Für euer heutige Unterstützung bedank i mi recht schön!

Für’s nächste Gedicht hab i schon wieder a Menge Ideen!

Jetzt bin i wirkli am End, i glaub i tram,

wir sehg’n uns wieder in „Kirchberg-daham“!

Christine Mutschlechner

 

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